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BESUCH VON DEN SCHWERTBERGERN 2023

70-JAHRE HOFBERG FREILICHTTHEATER-Verein SCHILTBERG
Besuch der Freunde aus Schwertberg gibt doppelten Grund zur Freude

Beim Hofberg Freilichttheaterverein in Schiltberg gab es am vergangenen Wochenende gleich doppelten Grund zum Feiern: Der über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Verein kann sich dieses Jahr über sein 70-jähriges Bestehen freuen und konnte hierzu eine Delegation aus Partnergemeinde Schwertberg aus Österreich auf der schönen Naturbühne begrüßen.

Besuch der Partnergemeinde Schwertberg auf der Freilichtbhne in SchiltbergAm Samstagnachmittag kam der Bus mit 21 Freunden aus dem Nachbarland in Schiltberg an. Abends haben die Gäste die aktuelle Aufführung von „Romeo und Julia“ auf der Freilichtbühne genießen können, zumeist unter trockenen Bedingungen, das Wetter hat zum Glück bis zum Ende der Vorstellung gut mitgespielt.

Das Vereinsjubiläum vom Hofberg wurde am Sonntag mit einem Festgottesdienst auf der Bühne durch Pater Markus eröffnet. Hier hatte Petrus leider weniger Einsehen, so dass es zeitweise ohne Regenschirm nicht ging. Zum anschließenden Weißwurstfrühstück, das ebenfalls auf dem Bühnengelände unter freiem Himmel stattfand, war das Wetter versöhnlicher. Hier konnte erste Vorsitzende Angelika Weiß neben den Schwertbergern auch viele Vereinsmitglieder und Besucher aus der Gemeinde Schiltberg begrüßen. 

In Ihrer Ansprach ließ sie die letzten 70 Vereinsjahre Revue passieren und erklärte, dass bei Vereinsgründung 1953 – also kurz nach dem zweiten Weltkrieg – die Idee durch den Heimatdichter Georg Eberl entstand, zu Ehren der Gefallenen und Vermissten aus beiden Weltkriegen ein Schauspiel auf dem Hofberg aufzuführen. Dem ersten Stück „Hans von Schiltberg“ folgten in den Jahren bis 1970 in regelmäßigen Abständen weitere von Georg Eberl verfasste Schauspiele. Damals bestand die Bühne nur aus zwei Stützmauern und sowohl bei den Kostümen als auch bei Requisiten musste der Verein mit seinen damals begrenzten Mitteln und Möglichkeiten sehr findig und erfinderisch sein, das ganze Dorf half zusammen.

Der Bau der Bühnenanlage, wie sie heute zu sehen ist, begann 1977 und wurde in drei Jahren von tatkräftigen ehrenamtlichen Mitgliedern mit über 10.000 geleisteten Arbeitsstunden gemeistert. Die Fertigstellung der Anlage wurde durch die Festspielsaison 1970 mit „Ludwig der Bayer“ gefeiert.

Seit 1988 wird regelmäßig im Drei-Jahres-Rhythmus eine Theatersaison verwirklicht. Und der Verein entschied sich, weg von den Heimatdichtern Richtung klassischer Literatur zu gehen. So kamen seither Stücke von Herrmann Mostar, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Hugo von Hofmannsthal zu Aufführung. Mit den Stücken „Romeo und Julia“ (2003), „Viel Lärm um Nichts“ (2012) und „Die lustigen Weiber von Windsor“ (2015) fand der Hofberg Gefallen an William Shakespeare und hält ihm mit der Rückkehr von „Romeo und Julia“ im aktuellen Theatersommer wieder die Treue.

1996 wurde die Bühnenanlage durch den Bau des Technikturms, in dem sowohl die Licht- als auch die Tontechnik beherbergt ist, vervollständigt.

Erstmals in der jetzigen Saison kommt die neue Lichttechnik zum Einsatz, da in der Coronapause auf LED-Technik umgestellt wurde. Auch eine Erweiterung der Umkleidemöglichkeiten hinter der Bühne kann nun erstmals genutzt werden.

So betont Weiß, dass immer weiter am und mit dem Verein gearbeitet wird und auch viel Zeit in die Jugendarbeit investiert wird, damit es auch in Zukunft weitergehen kann mit dem Hofbergtheater. Auch das Kerzenziehen im Advent auf der Bühnenanlage und die Hofbergritter, die als nächstes bei den Mittelalterlichen Markttagen zu Aichach im September ihr Lagerleben aufbauen werden, sind vom Verein nicht wegzudenken. All diese Aktivitäten machen den Verein attraktiv für alle Mitglieder, da vom Kind bis zum Rentner jeder seinen Platz und seine Verwirklichung finden kann.

Zuletzt hebt Weiß die Partnerschaft zur Gemeinde Schwertberg hervor: „Die Freundschaft wird insbesondere verstärkt durch die Aiserbühne. Ein Bericht im österreichischen Fernsehen über ein paar Verrückte, die in den Wald eine Theaterbühne bauen, war der Ausgangspunkt des Ganzen. Denn die Schwertberger taten dies zur selben Zeit wie wir. Sie fühlten sich angesprochen, verfolgten den Bericht genauer und erkannten sofort: „Wir haben Seelenverwandte in Bayern gefunden!“, so Weiß in Ihrer Rede. 

Auch Schwertbergs Bürgermeister Max Oberleitner und Obmann der Aiserbühne Gerhard Mayböck, die die österreichische Delegation begleiteten, fanden viele Worte des Lobs für den Hofberg Freilichttheaterverein und hoffen auf eine weitere lebendige und gelebte Partnerschaft und Freundschaft. So hat man sich für 2024 schon für einen Gegenbesuch der Schiltberger in Schwertberg verabredet, wo dort auf der Aiserbühne wieder gespielt wird.

Gegen 14.00 Uhr wurde die mehrstündige Heimreise angetreten. Nun freuen sich alle Beteiligten auf den Gegenbesuch im nächsten Jahr, um auch wieder eine Aufführung der Aiserbühne zu besuchen.

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